Von der Bedeutung des Segens wollten Pater Josef Wonisch SDS und Curt Cheauré im Quo vadis? erzählen. Nachdem die Veranstaltung "Lehre uns beten: Segnen" nicht stattfinden kann, teilen Sie auf diesem Weg aufbauende Gedanken zum Segnen mit Ihnen. Alma Becker hat einige Gedanken zum Pilgersegen dazugelegt.
„Alles Gute! Bleib gesund!“
Oft hören wir - gerade in diesen Tagen - solche Wünsche. Menschen, die uns nahe stehen, geben wir mit diesen Worten unser persönliches Wohlwollen mit auf Ihren Weg. Es sind keine leeren Redewendungen. Wir meinen es ehrlich. Und doch wissen wir, dass das, was wir hier ausgesprochen haben, damit nicht schon automatisch von selber eintritt. Um gesund zu bleiben braucht es einerseits verantwortungsvolles Handeln und einen entsprechenden Lebensstil – andererseits ist es uns bewusst, dass gerade in diesem Lebenszusammenhang vieles nicht allein von uns abhängt, sondern als Geschenk angenommen werden darf. Gläubige Menschen sind überzeugt: Alles Gute kommt von Gott! Die Segensgabe schenkt Gott allein. Ob Fruchtbarkeit der Erde mit den Gaben der Natur, gedeihliches Wetter, Gesundheit und ein langes Leben in Wohlstand und friedlichen Zeiten oder leibliche Nachkommen (gerne auch "Kindersegen" genannt) - Gott ist der Ursprung alles Guten. Wenn wir Menschen segnen, so bergen wir unsere Wünsche für Andere unter das Wohlwollen des gütigen Gottes. Ob Reisesegen, Pilgersegen oder Aussegnung auf dem Friedhof, ob Muttersegen oder Primizsegen, ob Speisensegnung oder Krankensegen, ob ein festtäglicher Papstsegen Urbi et Orbi oder ein stilles Kreuz auf die Stirn eines Kindes- immer ist es dieselbe Zusage: was immer du tust, du sollst wissen, du bist von guten Mächten wunderbar geborgen.
In Psalm 121, 6-8 findet sich einer der zahlreichen biblischen Segenssprüche:
"Der Herr ist dein Hüter, der Herr gibt dir Schatten;/
er steht dir zur Seite.
Bei Tag wird dir die Sonne nicht schaden/
noch der Mond bei Nacht.
Der Herr behüte dich vor allem Bösen,/
er behüte dein Leben!
Der Herr behüte dich,
wenn du fortgehst und wenn du wiederkommst,/
von nun an bis in Ewigkeit!"
Genauso vertrauensvoll dürfen wir einander in diesen bewegten Zeiten ( auch ohne die sonst mit dem Segen meist verbundenen Gesten der Zuwendung ) einen segnenden Zuspruch schenken- etwa mit folgenden Worten:
"Gott segne und behüte dich!
Der Herr segne dich,
er lasse dein Leben gelingen,
deine Hoffnung erblühen,
deine Früchte reifen!
Der Herr behüte dich,
er umarme dich in deiner Angst,
er schütze dich in deiner Not,
er erfülle dich mit Seiner Liebe!
Der Herr nehme dich an die Hand,
führe, begleite und halte dich!"
Pilgersegen
Jeden letzten Donnerstag im Monat kann man in der Michaelerkirche die Pilgermesse besuchen und anschließend auch den Pilgersegen erhalten. Und auch auf vielen Pilgerwegen besteht oft die Möglichkeit für einen Pilgersegen. Warum ist dies so? Und wofür ist ein Segen gut?
Ein Segen bedeutet jemanden etwas Gutes zu wünschen, ihn unter den Schutz Gottes zu stellen. Da ein Pilgerweg besonders viele Herausforderungen bereit hält kann ein Segen eine große Zuversicht enthalten, dass Gott immer bei uns ist und mit ihm auch schwierige Situationen meist bar sind.
Ein Pilgersegen:
Gott, Du hast Deinen Knecht Abraham auf allen Wegen unversehrt behütet.
Du hast die Söhne Israels auf trockenem Pfad mitten durch das Meer geführt.
Durch den Stern hast Du den Weisen aus dem Morgenland den Weg zu Christus gezeigt.
Geleite auch diese hier versammelten Gläubigen auf Ihrer Pilgerfahrt zum heiligen Jacobus.
Laß sie Deine Gegenwart erfahren, mehre ihren Glauben, stärke ihre Hoffnung und erneuere ihre Liebe.
Schütze Sie vor allen Gefahren und bewahre sie vor jedem Unfall.
Führe sie glücklich ans Ziel ihrer Fahrt und laß Sie wieder unversehrt nach Hause zurückkehren.
Gewähre ihnen schließlich, daß sie sicher das Ziel ihrer irdischen Pilgerfahrt erreichen und das ewige Heil erlangen.
Darum bitten wir Dich durch Christus unsern Herrn.
Amen
Oder:
Gott segne dich auf deinem Weg,
und sei mit dir an jedem Tag deines Pilgerweges,
damit du weißt: Du bist nicht allein.
Gott stärke dich auf deinem Weg,
und sei bei jedem Schritt und Tritt mit dir,
damit du spürst: Du bist nicht allein.
Gott begleite dich auf deinem Weg
und leite dich in deinen Entscheidungen,
damit du erfährst: Du bist nicht allein.
Gott behüte dich auf deinem Weg,
und beschütze dich bei Wind und Sturm,
damit du erkennst: Du bist nicht allein.
Gott segne dich auf deinem Weg
und schenke dir die Fülle seines Segens,
damit du glaubst: Du bist nicht allein.
Aktuelle Informationen zum nächsten Pilgersegen findest du unter den Terminen oder auf der Website vom Jakobsweg Wien.
(Curt Cheaurè) (Alma Becker) (Josef Wonisch)
(Fotorechte Curt Cheaurè und Petra Rainer)
Jeder ist zum Segnen berufen! Hier ein Beitrag von Seelsorgeamtsleiter Markus Beranek!
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