"Die Welt braucht das Evangelium, um die Mauern zu schleifen, die zwischen den Menschen gebaut werden. Wir brauchen die Einsicht, dass alle Menschen Geschwister sind.", sagt Schwester Melanie Wolfers. Sie war Gast in der Reihe "Prominente Ordensleute im Talk" vom Begegnungszentrum Quo vadis? und Radio Klassik in Wien.
Melanie Wolfers ist Ordensfrau und Bestseller-Autorin. "Ich hab das nicht geplant, Autorin zu werden. In der Begleitung der Menschen, bei vielen Gesprächen habe ich wiederkehrende Themen festgestellt.", sagt sie. Um den Menschen gute Begleitung anzubieten, habe sie die Bücher geschrieben. Auch Ordensfrau zu werden, das war nicht geplant: Die junge Frau Wolfers hat eine Karriere als Flötistin eingeschlagen. Nach einem Unfall hat sie den Weg zur Kirche, zur Theologie und zu den Salvatorianerinnen eingeschlagen. "Es gab einen Tag, an dem mich die tiefe innere Gewissheit erfüllt hat, dass mein Platz neben Jesus in einer Ordensgemeinschaft ist. Das war der glücklichste Tag meines Lebens.", so die Ordensfrau.
Brennendes Thema ist für die engagierte Frau die Kirche und die Rolle der Frau in der Kirche. "Die Kirche ist für mich wie eine Vielzahl von Schiffen: kleine, große, manche aus Holz. Es sind Menschen, die in unterschiedlichen Kontexten und mit unterschiedlichen Formen das Evangelium teilen. Meine Ordensgemeinschaft ist so ein Schifff.", so Wolfers. "Ich habe geweint, als ich Kapitel vier des neusten Dokuments aus Rom gelesen habe. Wir dürfen nicht weiter an den Kirchenstrukturen festhalten, die das Evangelium verdunkeln.", sagt die Theologin zur Frage nach der Frau in der Kirche.
Diese Talkreihe ist eine Kooperation von „radio klassik Stephansdom“ und „Quo vadis?“, dem Zentrum für Begegnung und Berufung der Ordensgemeinschaften Österreichs am Stephansplatz 6, (Zwettlerhof).
Hier können Sie den Talk mit Schwester Melanie Wolfers nachhören.
Hier können Sie den ersten Talk in dieser Reihe nachhören. Zu Gast war P. Karl Wallner, Zisterzienser und Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Österreich.